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Schädigung des Rückenmarks - Querschnittslähmung

  • Definition
    • Bei einer Querschnittslähmung liegt eine Schädigung des Rückenmarks beziehungsweise der Nervenwurzeln im Wirbelkanal vor. Es kommt zu einer Leitungsunterbrechung der aufsteigenden (sensiblen) und absteigenden (motorischen) Bahnen. Als Folge tritt eine Lähmung von Unterer Extremität, Rumpf und /oder Oberer Extremität auf. Sensible und vegetative Funktionen (Herzschlag, Atmung, Stoffwechsel, Verdauung) sind ebenfalls beeinträchtigt.

      Je nach Höhe der Verletzung des Rückenmarks unterscheidet sich das klinische Bild. Generell gilt, je näher sich die Schädigung der Wirbelsäule am Kopf befindet, desto umfangreicher sind die Auswirkungen. Bei der Schädigung kann dabei zwischen der Para- oder Tetraplegie und der Para- oder Tetraparese unterschieden werden. Unter Plegie versteht man eine komplette Lähmung der Muskulatur, wohingegen die Parese nur den Teilausfall einer Muskulatur beschreibt.

      Bei einer Paraplegie befindet sich die Schädigung im Bereich der Brust- oder Lendenwirbelsäule. Rumpf und Beine sind betroffen.

      Eine Schädigung des Rückenmarks im Halswirbelbereich mit einer Lähmung von Armen, Beinen und Rumpf nennt man Tetraplegie.

  • Ursachen
    • Vielfältige Ursachen können zu einer Querschnittslähmung führen. Es werden nur einige genannt: Unfälle, Tumore, Entzündungen des Rückenmarks, degenerative Veränderungen von Bandscheiben oder Wirbelsäule

  • Symptome
    • Je nach Höhe der Schädigung zeigen sich unterschiedlich stark ausgeprägte Funktionsausfälle. Drei Bereiche sind dabei relevant:

      Motorik: willentlich angesteuerte Bewegungen sind im betroffenen Körperabschnitt nicht oder nur unvollständig möglich. Wie im Rahmen der Definition näher erläutert, unterscheidet man eine Paraplegie oder -parese von einer Tetraplegie oder -parese. Außerdem gilt es zu unterscheiden, ob es sich um eine spastische oder schlaffe Lähmung handelt.

      Sensibilität: da die Wahrnehmungsweiterleitung von den Extremitäten zum Gehirn durch die Rückenmarksläsion unterbrochen ist, liegen unterschiedlich stark ausgeprägte Störungen von Temperatur-, Berührungs-, Schmerz-, Lage- und Vibrationsempfinden vor.

      Vegetativum (vegetatives oder autonomes Nervensystem): Vegetative Störungen sind zwar nicht sichtbar, aber es ist schwer, mit ihnen umzugehen. Hierunter fallen Funktionsausfälle oder Beeinträchtigungen von Atmung, Kreislauf, Darm, Blase, Schweißproduktion, Gefäßspannung und Sexualorgan.

  • Mögliche Behandlungsmethoden und Ziele
    • Nach dem Ereignis der Rückenmarksunterbrechung befinden sich die Patienten für viele Wochen und Monate im Krankenhaus beziehungsweise in Reha-Einrichtungen. Danach kann die weitergehende Ergotherapie ambulant bei uns in der Praxis oder im Rahmen von Hausbesuchen stattfinden.
       
      Unser ergotherapeutisches Ziel nach der Rehabilitationsphase besteht im Erhalt / Erlangen der größtmöglichen Mobilität, Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit im persönlichen, beruflichen und sozialen Umfeld. Vorhandene Fertigkeiten sollen genützt beziehungsweise gestärkt werden. Das Erlernen von Trickbewegungen und die gezielte Hilfsmittelversorgung kompensieren die vorliegenden Einschränkungen. Der Fokus liegt dabei immer darauf, dem Klienten ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

      Ihre Ergotherapeutin erarbeitet mit Ihnen gemeinsam die Therapieinhalte. Diese können folgende Schwerpunkte umfassen:

      - Motorisch – funktionelles Training, um nicht gelähmte Muskulatur zu kräftigen und physiologische Bewegungsabläufe anzubahnen.
      - Gelenkeinschränkungen wird durch passive Mobilisation vorgebeugt.
      - Muskelentspannende Techniken beeinflussen die krankhaft erhöhte Muskelspannung. Die korrekte Lagerung von Händen und Armen soll ungünstigen Gelenkstellungen und Sehnenverkürzungen entgegenwirken.
      - Training der Rumpfstabilität. Im Rahmen des ADL-Trainings können erlernte Fertigkeiten im alltagspraktischen Kontext geübt werden, z. B. Schreiben, Anziehen, Essen, Telefon / Handy bedienen.
      - Sensibilitätstraining, Üben von Transfers oder das richtige Verwenden von Hilfsmitteln können Elemente der Ergotherapie darstellen.