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Entwicklungsverzögerungen

  • Definition
    • Jedes Kind sollte die verschiedenen Stufen der Entwicklung durchlaufen. Eine Orientierung der Entwicklungsstufen geben beispielsweise die Grenzsteine, die aufzeigen, bis zu welchem Alter eine Entwicklungsstufe abgeschlossen sein sollte. Darüber können Aussagen getroffen werden, wann eine Entwicklungsverzögerung vorliegt und eine besondere Förderung notwendig wird. Manche Kinder weisen lediglich Verzögerungen in einem Bereich auf, bei anderen sind mehrere Bereiche betroffen. Diese können sein: motorische, geistige, emotionale und soziale Entwicklung. Je nachdem, wie weit ein Kind vom durchschnittlichen Entwicklungsstand im Vergleich mit Kindern gleichen Alters entfernt ist, spricht man von leichten bis schweren Entwicklungsverzögerungen. Im Gegensatz zu einer Entwicklungsstörung, die als eine bleibende Einschränkung bezeichnet wird, wird unter einer Entwicklungsverzögerung ein aufholbarer Entwicklungsrückstand verstanden. Als Entwicklungsstörung bezeichnet man Menschen, die motorische Störungen, Sprachstörungen oder eine Intelligenzminderung aufweisen. Dabei wird zwischen geistigen und motorischen Entwicklungsstörungen unterschieden. Fähigkeiten werden nur schwerfällig erworben, neuartige Umstände und Situationen werden falsch oder zu spät erkannt.

  • Ursachen
    • Man geht bei Entwicklungsverzögerungen von einem Mangel an Wahrnehmungserfahrungen aus. Auch die Erziehung in Form von Überbehütung oder Vernachlässigung kann die Entwicklung hemmen und ist als eine Ursache anzusehen. Eine Entwicklungsstörung ist angeboren, krankheitsbedingt oder resultiert aus Vorkommnissen von Infektionen während oder nach der Schwangerschaft.

  • Symptome
    • Im Säuglingsalter fällt eine Entwicklungsverzögerung auf, wenn ein Kind nicht auf Geräusche reagiert, eine abnormale Haltung einnimmt, Schwierigkeiten beim Füttern aufzeigt, viel und anhaltend schreit oder unter Schlafstörungen leidet.

      Im Kleinkindalter macht sich eine Entwicklungsstörung dann bemerkbar, wenn es sich unbeholfen und ungeschickt bewegt, nicht sprechen lernt, nicht sauber wird, Probleme mit der Koordination der Motorik und Feinmotorik aufweist.

      Im Schulalter zeigt sich die Schwierigkeit, für längere Zeit still zu sitzen, dem Unterricht zu folgen und sich auf ein Thema zu konzentrieren. Es fällt ihm schwer bei dem üblichen Schulstoff mitzuhalten. In manchen Fällen äußert es sich anderen Kindern gegenüber aggressiv.

      Die meisten Eltern beobachten aufmerksam die Entwicklungsschritte ihrer Kinder. Wenn sich ein ungutes Gefühl einstellt und Auffälligkeiten merkbar werden, sollte man sich fachkundige Hilfe holen.

  • Mögliche Behandlungsmethoden und Ziele
    • Der Therapeut benötigt eine Einschätzung der Entwicklung im Bereich von Sensomotorik, Sensibilität, Emotion, Kognition und Verhalten des Kindes. Außerdem sind die Bedingungen des Umfeldes an das Kind wichtig. Um das Entwicklungsalter einzustufen werden strukturierte Beobachtungen eingesetzt und Screenings durchgeführt. Mit diesem Ergebnis soll das Kind in der Therapiestunde spielerisch auf seine individuelle Stufe der Entwicklung zurückgeführt werden. Eine große Rolle hierbei spielen auch die frühkindlichen Reflexe, die mit Übungen integriert werden, falls sie noch auslösbar sind.